Der Vorsitzende begrüßt, den zum Tagesordnungspunkt eingeladenen Gastredner Herrn Jens- Eckhard Meyer, Revierleiter vom Bundesforstbetrieb Reußenberg. Dieser übernimmt für den Grundstückseigentümer (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) den Unterhalt und die Pflege der Naturerbefläche Hainberg.

 

Auf Einladung des Tiefbauamts informierte der zuständige Revierleiter Jens-Eckhard Meyer den Stadtrat und die Öffentlichkeit über die vom Bund definierten Ziele und geplanten Waldentwicklungsmaßnahmen.

 

Der Hainberg zeichnet sich durch eine hohe Biotopdichte auf relativ kleiner Fläche aus (Waldareale an der Rednitz, entlang des Asbachs und im südlichen Teil des Naturerbegebiets sowie große offene Flächen. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die auf der roten Liste der gefährdeten Arten stehen, sind hier beheimatet. Ziel der Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen ist es, diese vielfältigen Strukturen zu schützen und zu fördern. Der Bestand an alten heimischen Baumarten wie Eichen und Buchen wird durch vor allem aus Nordamerika eingebürgerte Arten wie u.a. Robinie, spätblühende Traubenkirsche oder die amerikanische Roteiche gefährdet. Darüber hinaus werden Kiefern durch Trockenheit oder Schädlingsbefall mittelfristig an Bedeutung verlieren.

 

Aufgrund der bereits heute hohen Befallraten und der Verkehrssicherungspflichten wird der Bundesforstbetrieb Reußenberg im Oktober zunächst im südlichen Bereich und entlang der Steiner Straße Kiefern entnehmen. Das mag auf den ersten Blick und vor allem für den Laien zunächst sehr rabiat erscheinen, dient jedoch dem übergeordneten Zweck der Weiterentwicklung des ursprünglichen heimischen Baumbestandes. Zudem ist der Schädlingsbefall im frühen Stadium für den Laien nicht offensichtlich. Die Maßnahmen dienen dem Schutz des Gesamtbestandes damit sich vor allem junge Bäume entfalten können. In weiteren Schritten folgen dann im Winter Entnahmen der spätblühenden Traubenkirsche.

 

Einer der wichtigsten Landschaftspfleger im Hainberg ist der Schäfer. Nur durch die in Abstimmung mit dem Bundesforstbetrieb durchgeführte Beweidung und die gebündelten Maßnahmen ist es nach Einschätzung der Revierleitung möglich, die heimischen Arten und die damit verbundenen Lebensräume der auf der roten Liste befindlichen Arten zu schützen.

 

Auf Nachfrage teilte Herr Meyer mit, dass der Hainberg für eine nachhaltige Wildnisentwicklung (d.h. Verzicht auch Eingriffe) zu klein sei. Vielmehr stellen die vorhandenen Hutewälder ein „Museum der alten Waldentwicklung“ dar, in das bereits durch die fremden nordamerikanischen Arten auf unnatürliche Weise eingegriffen wurde.

Auch wenn die Maßnahmen Passanten vielleicht rabiat erscheinen, so sind sie doch von den Fachleuten nicht leichtfertig, sondern wohl bedacht und langfristig orientiert ausgewählt worden.

 

Von Herrn Meyer wurde bestätigt, dass der Stadtrat Oberasbach bei den Maßnahmen kein Mitstimmungsrecht habe, sondern hierfür die Genehmigung durch die Naturschutzbehörde ausreichend sei. Herr Fleischmann wollte wissen, ob nicht der Klimaschutz neben dem Artenschutz eine ebenso wichtige Rolle spiele und somit weniger Bäume gefällt werden sollten. Herr Meyer erklärte, dass dies bei der DBU durchaus aktuell diskutiert würde. Außerdem bat er darum den BUND Naturschutz Oberasbach, der sich um den Hainberg kümmere, miteinzubeziehen, worauf Herr Meyer meinte, dass er keine Kapazitäten dafür hätte, der BN aber gerne auf ihn zukommen könne. Herr Jäger regte an, die Öffentlichkeit über Schilder zu informieren. Diese würden laut Herrn Meyer nach seinen Angaben nicht gelesen werden.